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Groß, Karin
Von Fußballern, Zirkusartisten, verrückten Schweinen, einschläfernden Mathematikstunden und vielem mehr erzählen die 47 Stücke dieser Notenausgabe. „Klein, aber fein!“ ist eine fröhliche Sammlung leichter und leichtester Klavierstücke, die kindgerecht und mit viel Abwechslung die Freude am Klavier spielen wecken und Spaß machen. Die klanglich reizvollen und koordinatorisch gut durchdachten kleinen Kompositionen bauen in der Schwierigkeit aufeinander auf und sind daher eine ideale Ergänzung zur Klavierschule.
"Die in Dortmund lebende Klavierpädagogin Karin Groß hat nach den beiden Bänden von Tierisch klavierisch nun ihr drittes Heft bei Holzschuh veröffentlicht. Es richtet sich an KlavieranfängerInnen und kann, ergänzend zu einer Klavierschule, vom Unterrichtsbeginn an hinzugenommen werden. „Mein Bestreben war, trotz der notwendigen Beschränkung der Mittel den Stücken dennoch klanglichen Charakter zu verleihen, Assoziationen zu wecken und die Kinder emotional anzusprechen“, so die Autorin im Vorwort. Dies gelingt ihr besonders bei Stücken wie Feenzauber mit Pentatonik und Glissandospiel auf den schwarzen Tasten, bei Ananas-Flip mit beschwingter Synkopenrhythmik und im Stück Fantribüne mit schlichter Dreiklangsharmonik – alle werden Kindern gefallen, weil sie unmittelbar ansprechen. Viele der insgesamt 47 kurzen Stücke sind mit spielerischen, lustigen Texten in Form von Kinderreimen versehen, die zum Mitsingen anregen. Allerdings ist die Tonlage für die Kinderstimmen häufig recht tief. Illustriert wurde das in einem für Kinder sehr gut lesbaren Notensatz gehaltene Heft von Wolfgang Steinmeyer. Seine beschwingten, fröhlichen Zeichnungen werden die Kinder sicher öfters zum Lachen bringen. Bei den ersten Stücken geht Karin Groß ganz systematisch vor: Es kommt immer ein Finger hinzu und die Begleitung der linken Hand ist häufig in Quinten. Dies entspricht der Systematik gängiger Klavierschulen. Aber bereits bei der klangschönen Herbstmelodie und beim Grashüpfer-Walzer wird die linke Hand auch melodisch eingesetzt. Kreative Aufgaben gibt es z. B. bei Der Blick in den Spiegel, wo das melodische Spiegelbild in der jeweils anderen Hand ergänzt werden soll, und bei Seine Majestät, der König, das in Quartparallelen komponiert ist: Bei der Wiederholung entstehen durch tieferes Oktavieren der rechten Hand, sie greift über die linke, Quintparallelen… Eine kleine Eisenbahn ist eine gute Einführung des Staccatospiels mit Terzen und Sekunden. Zudem gibt es sieben Stücke mit dem rechtem Pedal, zumeist als Klangpedal eingesetzt, was gerade für den Anfangsunterricht besonders wichtig ist. Allerdings hätte man sich in Seegras Pedalwechsel bei den Harmoniewechseln gewünscht. Die meisten Stücke bleiben in der gängigen Dur-Moll-Tonalität. Lediglich bei Mathestunde erklingt Mixolydisch und Fata Morgana ist aus dem Beginn der persischen Dur-Skala (kleine Sekunde/große Terz) komponiert. Bei zwei Stücken – Die Spieluhr und Nachtpatrouille – gibt es ungewöhnliche Oktavierungen, die besser mit Notenschlüsselwechseln notiert worden wären. Die ansprechenden Charakterstücke dieser Sammlung können Kinder sicher unmittelbar motivieren. Sie sind eine gute Gelegenheit, das Klavierspiel unbeschwert und mit Freude von Beginn an zu erlernen." Christoph J. Keller
Erschienen in "üben & musizieren 5/2015", Seite 56